haGalil TV-Radar: Fernsehtipps der Woche

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Vom 01.05. bis 07.05.2009 …

Freitag, 01.05.2009

11:15 Uhr; 3sat
Bob Dylan: The other side of the mirror

Die Auftritte von Bob Dylan beim Newport Folk Festival der Jahre 1963 – 1965 sind legendär. Bob Dylans Wandlung vom Folksänger mit akustischer Gitarre zum Rockpoeten mit Band wurde zum Teil kritisch beurteilt. – 3sat präsentiert den Weltstar im Rahmen des Newport Festivals 1963 – 1965 mit vielen seiner großen Songs und im Duett mit Joan Baez.

18:45 Uhr; ZDFdoku
Geboren am 14.Mai – die ersten Kinder Israels

Nichts scheint sie zu einen: Ein nationalistischer Siedler, ein orthodoxer Rabbi, eine Frau aus dem Kibbuz, ein israelischer Palästinenser und ein atheistischer Jude aus Tel Aviv.
Doch alle wurden an jenem Tag geboren, an dem sich der Nahe Osten für immer veränderte: Dem 14. Mai 1948, dem Gründungstag des Staates Israel. Von diesem Tag aus gingen sie die unterschiedlichsten Wege: In die Westbank, in den orthodoxen Teil Jerusalems, in die gesichtslosen Vororte Tel Avivs. Sie kämpften für das Überleben des Staates, wurden von Attentätern verwundet oder leben seit ihrer Geburt auf der falschen Seite des Zauns. Ihre Bilanz ist die des Staates: vielfältig, gezeichnet, manchmal gebrochen, und doch sind sie, wie Moshe Itzhak sagt, „wundersamer Weise immer noch am Leben“.

Samstag, 02.05.2009

14:00 Uhr; Phoenix
ZDF-History – Die Deutschen im 20. Jahrhundert

Hitlers Reich
Mit Hitlers „Machterschleichung“ am 30. Januar 1933 begann der Weg in die totalitäre Diktatur. Innerhalb weniger Monate beseitigten die Nazis alle elementaren Bestandteile der Weimarer Demokratie. Politisch Andersdenkende verschwanden in den Konzentrationslagern, Juden wurden zum Ziel staatlich gelenkten Terrors. Die Mehrheit der Bevölkerung ließ sich von der Propaganda blenden. Nur wenige erkannten, dass Hitlers Politik vor allem auf gewaltsame Expansion ausgerichtet war.
Der 30. Januar 1933, ein Montag: Schon am frühen Morgen verlässt Hitler sein Berliner Quartier im Hotel Kaiserhof. Reichspräsident Paul von Hindenburg unterzeichnet an diesem Morgen Hitlers Ernennung zum Reichkanzler. Welche Folgen seine Unterschrift auslösen wird, ahnt der alte Herr nicht. Eigentlich hat der Feldmarschall aus Ostpreußen nicht viel übrig für den Emporkömmling aus Österreich. Er nennt ihn geringschätzend den „böhmischen Gefreiten“.
Die konservativen Kräfte um den Präsidenten wollen keineswegs den Weg ebnen für eine braune Revolution. Sie glauben, sie könnten Hitler zähmen – als Instrument der eigenen Herrschaft. Eine Illusion mit historischen Folgen. Sie beruht auf Unterschätzung und Standesdünkel. Hitler gilt bis weit ins ehemals liberale Bürgertum hinein als eine Führungsfigur.
Nach dem Brand des Reichstagsgebäudes 1933 – möglicherweise tatsächlich die Einzeltat eines niederländischen Kommunisten – setzt Hitler bei Hindenburg die sogenannte Reichstagsbrandverordnung durch. Ein Notgesetz, das die Grundrechte außer Kraft setzt. Und die Verfolgung politischer Gegner ermöglicht – mit allen Mitteln staatlicher Gewalt. Unmittelbar nach dem Brand werden die ersten Konzentrationslager eingerichtet. Noch im März 1933 müssen tausende Menschen in sogenannte „Schutzhaft“. Vor allem Kommunisten – aber auch Sozialdemokraten, Juden, Sinti und Roma.

15:45 Uhr; 3sat
Tel Aviv – Weiße Stadt am Mittelmeer

Tel Aviv ist eine europäische Niederlassung am Rande des Orients. Mit ihr gelang die Erfüllung eines Traumes: Aus den Dünen am Mittelmeer wuchs die erste rein zionistische Stadt – so völlig anders als die Judenviertel der Diaspora. Tel Aviv entstand erst 1909, entwickelte sich aber rasant zu einer Metropole. Auf diesem Wege wurde vieles aus der Gründerzeit geopfert. Erst in jüngster Zeit ist man aufgewacht. Jetzt wird vor allem das einmalige Ensemble von 4000 Bauhaus-Gebäuden aus den 30er Jahren gepflegt, das Erbe deutscher Architekten, die vor den Nazis flohen. Diese hellen Häuser mit ihren klaren Linien verliehen Tel Aviv den Titel der ‚weißen Stadt’. An diese Farbe halten sich allerdings auch die meisten Hochhäuser, so dass sich eine atemberaubende Kulisse gegen das blaue Meer abhebt. Im historischen Stadtteil Neve Zedek herrscht das Weiß der Brautkleider.
Es gilt als chic, sich vor den Fassaden alter Häuser fotografieren zu lassen. Tel Avivs Prunkstück jedoch ist der fünf Kilometer lange Sandstrand mit seiner Promenade. Segeln, schwimmen, tanzen, musizieren, sonnenbaden, essen – jeder tut, was ihm gefällt.

21:45 Uhr; Phoenix
Die Schindlers – Retter mit Diplomaten-Pass

„Ich weiß, was ich zu tun habe“, schrieb der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz in Kopenhagen in sein Tagebuch. Zuvor hatte er erfahren, dass die Gestapo auf Befehl Hitlers plante, Anfang Oktober 1943 dänische Juden zu deportieren. Duckwitz warnte sofort dänische Politiker und jüdische Geistliche. Innerhalb weniger Tage konnten mehr als 7.000 Juden, unter ihnen auch einige hundert aus Deutschland, von Dänemark über den Öresund ins neutrale Nachbarland Schweden flüchten. Damit waren über 90 Prozent der jüdischen Bevölkerung Dänemarks in Sicherheit.
Duckwitz gehörte zu den mehr als 70 Diplomaten verschiedener Nationalität, die in den vierziger Jahren ähnlich wie Oskar Schindler handelten: Sie retteten Tausende von Juden vor der Nazi-Barbarei. Die Namen dieser Helfer mit Diplomaten-Pass sind kaum bekannt.

Sonntag, 03.05.2009

07:55 Uhr; 3sat
Lachen im Keller – Fritz Grünbaum

Fritz Grünbaum (1880 – 1941) war der Doyen des Wiener Kabaretts. Gemeinsam mit seinem Schüler Karl Farkas führte er in Wien die aus Budapest kommende „Doppelkonference“ ein und eroberte er die Herzen des Publikums. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Österreich erhielt er Auftrittsverbot. 1941 starb der im Konzentrationslager Dachau.

09:20 Uhr; 3sat
„Heil Hitler, das Schwein ist tot!“

Humor unterm Hakenkreuz
Das Dritte Reich war eine vermeintlich humorlose Zeit. Doch fest steht: Schon damals wurde über den Führer und seine Nazibonzen gelacht. Dabei waren die politischen Witze der Hitlerjahre ein Barometer der wahren Volksmeinung. Doch wer es wagte, regimekritische Scherze zu machen, lebte gefährlich. – Dieter Hildebrandt, Fritz Muliar und andere Zeitzeugen berichten über Humor unter dem Hakenkreuz.

Montag, 04.05.2009

23:50 Uhr; arte
Amos Oz – Die Natur der Träume

Amos Oz, der berühmteste israelische Schriftsteller, enger Freund von Günter Grass und Siegfried Lenz, feiert am 4. Mai 2009 seinen 70. Geburtstag. Oz ist in Deutschland und Frankreich ein vielgelesener und vielfach ausgezeichneter Schriftsteller. Aber nicht nur das: Amos Oz ist auch ein Mahner für den Frieden im Nahen Osten und ein streitbarer Intellektueller, nicht nur in Israel, sondern vor allem auch gegenüber seinen europäischen Kollegen. In diesem Sinne geht die Kulturdokumentation über ein Schriftstellerporträt hinaus und gewinnt auch angesichts des jüngsten Krieges im Gaza-Streifen und der Wahlen in Israel über den eigentlichen Geburtstag hinaus an Aktualität.

Dienstag, 05.05.2009

01:10 Uhr; arte
Mein kleines Jerusalem

Das „kleine Jerusalem“ wird ein Viertel innerhalb eines Pariser Vorortes genannt, in dem hauptsächlich Juden wohnen. Hier lebt die 18-jährige Laura, die zwischen ihrer religiösen Erziehung und ihrem Philosophiestudium, das ihr einen anderen Blick auf die Welt ermöglicht, hin- und hergerissen ist. Während ihre Schwester ihr das Leben einer orthodoxen Jüdin vorlebt, hinterfragt Laura die Existenz Gottes. Doch beide Schwestern suchen die leidenschaftliche Liebe – die eine in ihrer Ehe, die andere bei ihren ersten Liebesbegegnungen.

05:00 Uhr; arte
Der Kampf um Jerusalem: Mai 1948

Palästina im Mai 1948: ein Krieg, zehn Tage, drei Geschichten: Jerusalems Altstadt am Vorabend einer neuen Epoche im Nahen Osten. Für die Juden ist es die Geburt ihrer Nation, für die Palästinenser eine Katastrophe. Erst heute, 60 Jahre später, kann eine neue Geschichte anhand dreier gegensätzlicher Perspektiven erzählt werden.

15:30 Uhr; 3sat
John Rabe der gute Deutsche von Nanjing

John Rabe, in China ist er ein Held, in Deutschland kaum bekannt. Oft wird er mit dem deutschen Oskar Schindler verglichen.
Die Japaner hatten damals Teile Chinas besetzt. Ende 1937 umzingelten sie Nanking und begannen am 10. Dezember mit dem Angriff auf die damalige chinesische Hauptstadt. Es kam zu schlimmen Exzessen der japanischen Soldaten an der Zivilbevölkerung: Sie mordeten, vergewaltigten die Frauen, spießten Babys auf Bajonette auf, verbrannten Zivilisten bei lebendigem Leib. Bei dem Massaker wurden nach chinesischen Angaben in wenigen Wochen 300000 Menschen niedergemetzelt.
In dieser Situation von brutaler Gewalt richtete Rabe zusammen mit anderen in der Stadt lebenden Ausländern eine vier Quadratkilometer große Sicherheitszone ein, die als international kontrolliertes Gebiet der Bevölkerung Zuflucht bieten sollte. Mehr als 200 000 Menschen retteten sich auf dieses Areal. Rabe wurde zum Vorsitzenden des internationalen Komitees für das Schutzquartier gewählt.

Donnerstag, 07.05.2009

00:15 Uhr; ARD
Die ungleichen Brüder

Als Papst Benedikt XVI. im Januar die Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft aufhob, hätte das eine kircheninterne Angelegenheit sein können. Doch die Empörung war groß in der Öffentlichkeit, bei Katholiken und Protestanten, Christen und Juden. Schuld daran waren nicht zuletzt judenfeindliche Äußerungen aus der Piusbruderschaft und die Leugnung des Holocaust durch einen ihrer Bischöfe.
Es zeigte sich – wie 2008 nach der Neuformulierung der Karfreitagsbitte für die tridentinische Messe – einmal mehr, dass das Verhältnis zwischen der Kirche und den Juden störanfällig bleibt.
Das Langzeitgedächtnis nicht nur der Juden ist schwer belastet. Ritualmord, Brunnenvergiftung, Hostienschändung – im Mittelalter fanden Christen immer wieder scheinbare Gründe für die Verfolgung ihrer jüdischen Nachbarn. Die Darstellung der Juden als Christusmörder, das Bild vom zerrissenen Vorhang im Tempel als zerrissener Bund zwischen Gott und den Juden, die Bilder von Ecclesia, Synagoge und Judensau an den Kathedralen – all das überdauerte die Zeiten. Der christliche Antijudaismus ließ sich immer wieder instrumentalisieren, auch für zahllose Pogrome, die im Holocaust gipfelten.
Vor dem historischen Hintergrund wird deutlich, welch eine Sensation die Konzilserklärung „Nostra aetate“ darstellte oder die Vergebungsbitte des Papstes im Heiligen Jahr 2000, und welcher neue Weg mit den Besuchen der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. in den Synagogen von Rom, Köln und New York beschritten wurde.
Vor diesem Hintergrund wird aber auch klar, warum in der Diskussion um die Piusbruderschaft die Wogen so hoch schlagen und viele – Juden wie Christen – nicht bereit sind, Antijudaismus in der Kirche als vereinzelte Entgleisung abzutun.

01:15 Uhr; arte
Jerusalem – Eine Stadt, drei Welten

Nidal und Mikhal arbeiten als Stadtführerinnen in Jerusalem. Nidal ist palästinensische und Mikhal jüdische Staatsbürgerin Israels. Die Dokumentation begleitet die beiden Frauen jeweils getrennt mit drei unterschiedlichen Besuchergruppen – Juden, Christen und Moslems. Deutlich werden nicht nur die unterschiedlichen Erwartungen der Besucher, sondern vor allem die unterschiedlichen Sichtweisen der beiden Frauen auf ihre Stadt und die Lage in ihrem Heimatland.

22:45 Uhr; ARD
Mein Führer

Dezember 1944: Der totale Krieg ist so gut wie total verloren. Doch so leicht will Goebbels sich nicht geschlagen geben. Am Neujahrstag soll der Führer mit einer kämpferischen Rede noch einmal die Massen begeistern. Das Ganze hat nur einen Haken: Der Führer kann nicht. Krank und depressiv meidet er die Öffentlichkeit. Nur einer kann jetzt noch helfen: sein ehemaliger Schauspiellehrer Adolf Grünbaum, ein Jude. Goebbels lässt ihn samt seiner Familie aus dem KZ Sachsenhausen in die Reichskanzlei holen. Die Zeit läuft, in nur fünf Tagen muss der Führer in Höchstform sein …

Zusammenstellung:Holger Raak