Persönliche Demonstration: Hamburger fordert Ende der Raketenangriffe auf Israel

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Ein einsamer Deutscher demonstriert seit Sonntag auf einem Hügel vor Sderot gegen den palästinensischen Raketenbeschuss. Dazu angeregt wurde der Hamburger Dieter Nyst nach eigenen Angaben durch die einseitige Berichterstattung über den israelisch-palästinensischen Konflikt in den Medien…

„Meine Demonstration ist eine Folge der Darstellungen, die ich in der Welt gesehen habe“, zitiert die israelische Zeitung „Jediot Aharonot“ den Deutschen. „Dabei wurde Israel immer als stark und aggressiv gezeichnet, und die Palästinenser als schwach.“

Eine Woche möchte er mit einem Wohnwagen auf dem Hügel am Eingang der raketengeplagten Wüstenstadt bleiben. Auf seinem großen Transparent ist in englischer Sprache zu lesen: „Hamas, höre jetzt auf mit dem Beschuss, es reicht!“ An den Seiten finden sich die israelische und die deutsche Flagge.

„Ich denke, das größte Problem ist die Weise, in der die Dinge dargestellt werden“, sagte Nyst. „Deshalb werden die Israelis immer als böse aufgefasst. Demzufolge gelten die Palästinenser immer als beliebter – wegen ihrer scheinbaren Schwäche. Ich bin hierhergekommen, um gegen den Raketenbeschuss auf Sderot zu protestieren. Ich rufe die Hamas auf, das Schießen sofort zu beenden.“

Er fügte hinzu: „Ich denke, dass ich aus Deutschland komme, sagt etwas aus. Wenn wir nicht gegen diesen Beschuss und diesen Terror kämpfen, kann es zu einer Katastrophe kommen wie zur Zeit Hitlers.“

In der Stadtverwaltung von Sderot wurde die Initiative begrüßt: „Jeder Protest aus der freien Welt stärkt die zentrale Beweisführung des Staates Israel und der Bewohner von Sderot, was unser Recht auf das Land und unser Recht auf Ruhe und Stille angeht“, kommentierte Bürgermeister David Buskila die persönliche Demonstration. „Wenn ein solcher Protest von einem Deutschen kommt, hat das eine stärkere Bedeutung, wegen des Hintergrundes und dessen, was wir dort durchgemacht haben.“ Zwar habe Sderot eine ganze eine Woche ohne Raketen erlebt, doch die Ruhe sei angespannt. Denn die Menschen wüssten, dass sie jeden Augenblick gestört werden könne.

inn

6 Kommentare

  1. Es war mir eine grosse Ehre, Dieter Nyst persoenlich kennen zu lernen, nachdem ueber den gutaussehenden Norddeutschen, der vor den Toren Sderot’s ganz alleine gegen die Raketenbeschuesse der Hamas und fuer den Frieden demonstrierte, berichtet wurde.

    Gleich am naechsten Tag machte ich mich von Tel Aviv aus auf den Weg, und tatsaechlich – da thronte er, auf einer kleinen Anhoehe, direkt ueber der tosenden Hauptstrasse, links die israelische Flagge, rechts die von Sachsen Anhalt, seiner Heimat.
    Sein Empfangszimmer – zwei Meter Synthetikrasen und eine Sonnenschutzplane, die ihm die Bewohner von Sderot zur Verfuegung gestellt haben. Sein Domizil – ein kleiner, bescheidener und ziemlich verstaubter Wohnwagen, ohne Wasser- und Stromanschluss. Die Autofahrer hupen und winken, und Nyst winkt strahlend zurueck. Menschen kommen und gehen – viele haben das Beduerfnis, diesem Menschen einfach die Hand zu geben und ihm im wahrsten Sinne des Wortes „Schalom“ zu sagen.  Endlich einer, der nicht nur faselt, sondern einer der denkt und auch lenkt.

    „Gott hat immer nur Einen ausgesucht, um zu kaempfen“ erklaert er mir, und in der Tat wirkt er wie Goliath auf mich.
    Ich bin fasziniert von diesem Mann, von seiner unglaublich positiven Energie und seinem festen Glauben.
    Menschen wie Nyst regen zum Nachdenken und Handeln an – sie machen wieder Mut und geben Hoffnung.
    Kol Ha Kavod! Alle Ehre
    – lieber Dieter Nyst.    

  2. Es ist ja absolut lobenswert was der gute Mann, zumal er extra aus Deutschland angereist ist, dort macht! Ob er damit etwas erreicht ist mehr als fraglich, aber trotzdem todar raba!

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