Staatsbürgerschaft für Schwarzen Hebräer

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Die ‚Schwarzen Hebräer‘ haben eine wichtige Stufe auf dem Weg zur gesellschaftlichen Anerkennung erklommen. Als erstes Mitglied der Glaubensgemeinschaft der African Hebrew Israelites of Jerusalem – so der korrekte Name – erhielt der 62jährige Elyahkeem Ben Yehuda nun die israelische Staatsbürgerschaft…

Bei den sich auf etwa 3000 Personen belaufenden Schwarzen Hebräern handelt es sich um eine religiöse Gruppe von Afroamerikanern, die seit 1969 nach Israel gekommen sind, das sie als das Land ihrer Vorfahren betrachten. Sie selbst sehen sich als Abkömmlinge des Stammes Juda. Vom israelischen Oberrabbinat sind sie freilich nie als Juden anerkannt worden.

Nachdem sie in den 70er und 80er Jahren vielfältigen Restriktionen ausgesetzt waren, erfreuen sich die Schwarzen Hebräer mittlerweile zunehmender Akzeptanz durch die israelische Mehrheitsgesellschaft. Ihr berühmter Gospelchor tritt an staatlichen Empfängen auf, und die junge Generation leistet Dienst in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (ZAHAL). Auch an der jüngsten Militäroperation im Gaza-Streifen waren mehrere Schwarze Hebräer beteiligt.

Bereits 2003 wurden der Gemeinde eine permanente Aufenthaltserlaubnis erteilt und ihren Mitgliedern ein fünfjähriger Weg zur Bewerbung um die israelische Staatsbürgerschaft auf individueller Basis eröffnet.

Als Staatspräsident Shimon Peres im August 2008 seinen 85. Geburtstag in Dimona feierte, stattete er auch den dort ihren Hauptsitz innehabenden Schwarzen Hebräern einen Besuch ab. „Eure Gemeinde wird in Israel geliebt“, sagte er da. „Ihr gebt dem Land Freude und Gesang und Hoffnung auf eine bessere Welt.“

Haaretz, 23.03.09

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