Purim: Schalits Buch inspiriert Kinder zu Verkleidung

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Zwillinge aus Nazareth Ilit haben sich für das diesjährige Purim-Fest eine besondere Verkleidung ausgedacht: Sie wählten die Hauptfiguren aus einer Kindergeschichte, die der entführte Soldat Gilad Schalit im Alter von elf Jahren verfasste. Darin geht es um einen Fisch und einen Hai, die Freundschaft schließen…

Das Buch „Als der Hai und der Fisch sich das erste Mal begegneten“ wurde Anfang 2008 veröffentlicht. Der Text ist ein Schulaufsatz, den Schalit in der fünften Klasse schrieb und den seine Lehrerin nach dessen Entführung beim Putzen vor dem Pessach-Fest entdeckte. „Vor ein paar Monaten haben wir das Buch geschenkt bekommen“, erzählte Inbal Gildin, die Mutter der dreijährigen Zwillinge Geva und Tabor, gegenüber der Zeitung „Jediot Aharonot“.

Sie fuhr fort: „Die Kinder verliebten sich in das Buch, und wir lesen es jeden Abend vor dem Einschlafen zusammen. Eines der Kinder nahm das Buch schon mehrere Monate mit ins Bett. Als ich fragte, als was sie sich in diesem Jahr an Purim verkleiden wollen, sagte Geva, er wolle sich als der Hai aus dem Buch verkleiden. Tabor seinerseits sagte, er werde sich als der Goldfisch verkleiden.“

Die Kinder wüssten, dass Schalit der Autor der Geschichte ist. Doch die näheren Umstände seien ihnen nicht bekannt, sagte die Mutter. „Es sind kleine Kinder, und ich bin nicht sicher, dass ich es ihnen in diesem Alter in der richtigen Weise erklären kann. Zwar haben wir gemeinsam das Vorwort des Buches gelesen, und wir haben ihnen erklärt, wer es geschrieben hat, aber wir sind nicht ins Detail gegangen. Sie werden die ganze Geschichte erfahren, wenn sie etwas größer sind.“

Die Zwillinge hätten sich so verkleidet, dass sie aussehen wie auf dem Buchumschlag. „Wer den Einband des Buches kennt, hat das erkannt. Die Leute waren sehr bewegt von dem Kostüm. Es war seltsam für sie, dass diese kleinen Kinder eine Verbindung zu Gilad Schalit haben.“ Die Mutter hofft, dass die Angehörigen des Verschleppten durch die Verkleidung gestärkt werden – und dass der Soldat sie bald selbst sehen und sich darüber freuen kann. Gilad Schalit wurde am 25. Juni 2006 von bewaffneten Palästinensern bei einem Überfall auf einen israelischen Militärstützpunkt in den Gazastreifen entführt. Ende des Monats sind dies 1000 Tage.

Das Purim-Fest, das am heutigen Dienstag gefeiert wird, erinnert an die Geschichte von der Königin Esther. Sie rettete das jüdische Volk davor, von den Persern ausgelöscht zu werden. Die Kinder verkleiden sich anlässlich des Festes und spielen die Geschichte nach. Wenn im Gottesdienst der Name des königlichen Beraters Haman fällt, der die Juden vernichten wollte, machen sie möglichst viel Lärm.

© inn

1 Kommentar

  1. Diese Zeilen hat Gil. im Kindesalter geschrieben, „sie erreichten Seelen tausende von Kilometern entfernt, und berührten sie! Währendt ich dieses schreibe,und ich mental versuche Kontakt zu meinem kürzlich verstorbenem Vater aufzunehmen,hoffe ich ebenso das selbst die Verkleidungen einiger Kinder anläßlich des Purimfestes, sowie unsere Gedanken eine gefühlsmäßige „Leitung“ zu Gil. Shalit finden, und ihm Kraft  geben dieses Horrorszenario durchzustehen!!!! Natürlich erwachen nicht erst jetzt diese Gedanken und Hoffnung auf eine baldige,fiedliche Freilassung,nein seit Bekanntwerden der Entführung hat Gil. ein Plätzchen in meiner Seele,habe ich doch Töchter im gleichen Alter…. und hoffe ich auch, daß die Regierung sich der Schicksale ihrer Soldaten mehr annimmt!  Am Israel Chai ,Shalom

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