Ausstellung: Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?

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Ausstellungseröffnung am 5. März um 19 Uhr im Gasteig – Gleichzeitig beginnt eine Veranstaltungsreihe als umfangreiches Begleitprogramm…

Am Donnerstag, den 5. März eröffnet im Gasteig um 19 Uhr die Ausstellung zum Thema „Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?“ des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin und der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem. Die Ausstellung wird vom 6. bis zum 31. März im Gasteig München gezeigt. Die Ausstellung zeigt anhand aktueller Formen des Antisemitismus in Deutschland und Europa, wie sich judenfeindliche Stereotype in allen gesellschaftlichen Gruppen bis heute gehalten haben und wie sie immer wieder virulent werden.

Der zeitgenössische Antisemitismus unterstellt Jüdinnen und Juden – an antisemitische Verschwörungstheorien und Allmachtsphantasien anknüpfend -, Einfluss auf Finanzwelt, Wirtschaft, Medien und Politik auszuüben und damit das Weltgeschehen mit zu bestimmen. Solche Stereotype hinterfragt die Ausstellung und bietet zahlreiche Informationen über die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Antisemitismus. Die Besucherinnen und Besucher sollen durch Karikaturen und Fotografien für das Thema Antisemitismus, wie es heute in öffentlichen Diskursen und allen gesellschaftlichen und sozialen Milieus auftritt, sensibilisiert werden.

Die Ausstellung wird am 5. März 2009 um 19 Uhr durch Brigitte v. Welser (Geschäftsführerin der Gasteig München GmbH) und Michael Leonhart (Stadtrat der Landeshauptstadt München) eröffnet. Es sprechen Ellen Presser (Leiterin des Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde) und Prof. Wolfgang Benz (Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung Berlin).

Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 23 Uhr geöffnet (Gasteig, Rosenheimer Straße 5, Glashalle, 1. Stock). Der Eintritt ist frei.

Begleitprogramm

Begleitend dazu gibt es ein umfangreiches Programm, das vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und dem Filmmuseum München angeboten wird:

Am Mittwoch, den 11. März 2009, um 19.30 Uhr, stellt Prof. Dr. Julius H. Schoeps sein neues Buch „Feindbild Judentum. Antisemitismus in Europa“ unter dem Motto „Zur Geschichte eines Vorurteils“ vor. Die Buchpräsentation findet im Jüdischen Zentrum (St.-Jakobs-Platz) statt. Der Eintritt ist frei.

Am Sonntag, den 15. März 2009, 17 Uhr, startet die Filmreihe „Jüdische Gegen/Bilder“ des Filmmuseums im Münchner Stadtmuseum (St.-Jakobs-Platz 1, München). An vier Sonntagen werden jeweils zwei Filme einander gegenübergestellt, deren antisemitische bzw. philosemitische Stereotype und Klischees untersucht werden. Weitere Termine: 19. April, 17. Mai und 21. Juni 2009. Informationen unter: filmmuseum-muenchen.de.

Am 16. März 2009, 19 Uhr, hält Dr. Daniel Wildmann vom Leo Baeck Institut in London zum Thema „Emotion, Film und Antisemitismus – Jüdisches im deutschen TV-Krimi“ einen Vortrag mit Filmbeispielen aus den Serien „Tatort“ und „Schimanski“ (Gasteig, Seminarraum 0131).

„Was hat Antisemitismus mit mir zu tun?“ – Diese Frage stellt das Seminar „Alltagserfahrungen mit Antisemitismus“ mit den Referentinnen Barbara Schäuble und Juliane Karakayali. Anhand von handlungsorientierten Übungen wird Anleitung gegeben, wie antisemitische Stereotype und Argumentationsmuster erkannt werden können. Zudem werden aktuelle Formen von Antisemitismus problematisiert. Das Angebot richtet sich am Donnerstag, 12. März 2009, und Freitag, 13. März 2009, an Schülerinnen und Schüler der 9.-13. Jahrgangsstufe, am Samstag, den 14. März 2009 an Erwachsene (Gasteig, Seminarraum 0131, jeweils 10 bis 16 Uhr).

Den Umgang mit visuellen antisemitischen Stereotypen in der Öffentlichkeit, in Ausstellungen und in Unterrichtsmaterialien thematisiert ein Workshop von Dr. Juliane Wetzel vom Zentrum für Antisemitismusforschung Berlin. Dieser findet am Samstag, 21. März 2009 (Gasteig, Seminarraum 0131, 10 bis 15 Uhr) statt.

Am 24. März 2009 um 20 Uhr, findet ein Zeitzeugengespräch mit Simone Veil, Holocaust-Überlebende und ehemalige französische Ministerin und Präsidentin des Europäischen Parlaments, im Jüdischen Zentrum statt (St.-Jakobs-Platz 18, München). Es wird Simone Veils Autobiographie „Und dennoch leben: Die Autobiographie einer großen Europäerin“ vorgestellt. Die Schauspielerin Caroline Ebner von den Münchner Kammerspielen liest daraus vor. Der Abend wird moderiert von der Journalistin Dr. Franziska Augstein von der Süddeutsche Zeitung. Der Eintritt beträgt 7 €.

Am Montag, 30. März 2009, 19 Uhr, bildet die Podiumsdiskussion „Antisemitismus und Antizionismus im 21. Jahrhundert“ den Abschluss des Begleitprogramms zur Ausstellung. Prof. Wolfgang Benz (Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung Berlin), Dr. Oliver Decker (Friedrich-Ebert-Studie über Antisemitismus und Rechtsradikalismus, Universität Leipzig), Dr. Julia Iser (Wissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Vorurteilsforschung, Augsburg) und David Gall (Herausgeber des Internetportals haGalil.com) diskutieren unter der Moderation der Münchner Journalistin Dietlind Klemm über die historischen und aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus und Antizionismus und über die Frage, wie diese in etablierten Teilen der Mehrheitsgesellschaft nach wie vor präsent sind (Gasteig, Black Box).