Iran übernimmt Mughniyehs Rolle innerhalb der Hisbollah

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Iran hat seit dem Tod des Terrorführers Imad Mughniyeh vor einem Jahr seinen Einfluss auf die Aktivitäten der Hisbollah ausgebaut…

Führende Vertreter der israelischen Sicherheitsbehörden teilten mit, dass die Ermordung von Mughniyeh ein großes Loch innerhalb der Organisationsstruktur hinterlassen habe. Die im Südlibanon stationierte Terrororganisation hat bisher keine vergleichbare Figur als Ersatz für ihn ausgemacht, weshalb der Iran verschiedene Verantwortungen der Hisbollah übernommen hat, die von den Iranischen Revolutionsgarden und den iranischen Geheimdienstagenten im Libanon ausgeführt werden.

Dies beinhaltet die Zusammenarbeit Irans mit Syrien und der Hisbollah hinsichtlich der möglichen Aktionen gegen Israel. In Syrien stationierte iranische Agenten bereisen des Öfteren Libanon und die Grenze zu Israel. Auch hunderte von Hisbollahkämpfern reisen jeden Monat nach Iran, um Trainingseinheiten und zu absolvieren.

Die Katyusharaketen auf Nordisrael während der jüngsten Militäroperation im Gazastreifen scheinen jedoch von einer palästinensischen Organisation abgeschossen worden zu sein, der Volksfront zur Befreiung Palästinas unter dem Kommando von Ahmed Jibril. Diese soll zwar mit dem Einverständnis der Hisbollah agiert haben, doch selbst schoss die Hisbollah nur eine geringe „symbolische“ Anzahl von Raketen ab.

Die Rakete, die letzten Samstag in Galiläa eingeschlagen ist, wurde allerdings von der sunnitischen Terrororganisation Usbat al-Ansar abgefeuert, einer Splittergruppe des Islamischen Djihad, der von Al-Qaida unterstützt wird. Diese extremistische Gruppe betrachtet die schi’itische Hisbollah als ihren größten Konkurrenten, die die Raketen ohne das Einverständnis der Hisbollah abfeuerte.

Israel hat daraufhin eine ernste Warnung an die UNIFIL und internationale Diplomaten gerichtet, dass die libanesische Regierung die Verantwortung dafür übernehmen muss, die Terrorangriffe auf Israel von seinem Territorium zu verhindern. Israel teilte Libanon mit, dass es von der libanesischen Regierung und Armee erwartet, dass diese gegen Usbat al-Ansar, die im südlibanesischen Flüchtlingslager Ein el-Hilweh stationiert ist, genauso vehement vorgehen wie letztes Jahr im nordlibanesischen Flüchtlingslager Nahar el-Barad gegen eine vergleichbare terroristische Splittergruppe.

Die UNIFIL hat kürzlich 60 Katyusharaketen im Südlibanon entdeckt, obgleich sich die Vertreter der israelischen Sicherheitsbehörden uneins darüber sind, inwiefern die UNIFIL und die libanesische Armee tatsächlich ausreichend aktiv sind bzw. sein wollen. UNIFIL agiert zwar mit Entschlossenheit in offenen unbebauten Gegenden, doch vermeidet die besiedelten Shi’itenortschaften, die, so angeführt, nicht in ihrem Mandat der UN Sicherheitsratsresolution 1701 enthalten sind.

Haaretz, 26.02.09