haGalil TV-Radar: Fernsehtipps der Woche

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Vom 13.02. bis 19.02.2009…

Freitag, 13.02.2009

17:15 Uhr; 3sat
Zapp
u.a.: Verbrecherjagd: Brisante Recherchen zum KZ-Arzt Heim

21:00 Uhr; 3sat
auslandjournal extra
u.a.: Israel: Für die Radikalen: Die Jugend und die Wahlen

Samstag, 14.02.2009

20:15 Uhr; Phoenix
Die Sudetendeutschen und Hitler (1/2)
Heim ins Reich
Die Unterzeichnung des Münchner Abkommens 1938 markierte das vorläufige Ende eines uralten Konflikts zwischen Tschechen und Deutschen, dessen kritische Phase 1918 mit dem Zerfall der Donaumonarchie begann. Mit einer Revolution gelang es den Tschechen zusammen mit den Slowaken auf dem Boden der einstigen österreichischen Kronländer Böhmen und Mähren die erste tschechoslowakische Republik zu gründen. Was für die Tschechen ein Durchbruch war zu einer eigenen Identität, war für die mehrheitlich Deutsch sprechende Bevölkerung ein Alptraum.
Aus der früher tonangebenden deutsch sprechenden Bevölkerung Böhmens und Mährens ist im neuen Staat Tschechoslowakei eine Minderheit geworden, die verzweifelt um ihr kulturelles und wirtschaftliches Überleben kämpft. Je heftiger die Deutschen bedrängt werden, Tschechoslowaken zu werden, umso stärker wird ihr Widerstand. Daraufhin besetzen tschechoslowakische Truppen die deutschsprachigen Grenzgebiete zu Deutschland und Österreich, das so genannte Sudetenland. Bei gewalttätigen Protesten gibt es die ersten Toten. 50 Deutschböhmen sterben, als an mehreren Orten Regierungstruppen in die Menge schießen. Die Repressionen nehmen zu, die Benachteiligungen durch den tschechischen Staat wachsen. Der Schutz für die deutsche Minderheit steht nur noch auf dem Papier.
Da sieht ein Mann seine Chance: Beflügelt durch die Machtübernahme Hitlers in Deutschland gründet 1933 der Sudetendeutsche Konrad Henlein eine Sammlungsbewegung, die sich Autonomie und Selbstbestimmung der Deutschen auf die Fahnen schreibt. Je radikaler ihre Parolen werden, umso mehr Zulauf erhält sie. Die Tschechen erleben, wie aus ihren deutschen Nachbarn überzeugte Nazis werden. Nicht alle Sudetendeutschen unterstützen Konrad Henlein. Der Sozialdemokrat Lorenz Knorr etwa gehört zu jenen, die sich heftige Saalschlachten mit den Henlein-Leuten liefern und er schmuggelt politisches Aufklärungsmaterial über die deutsche Grenze. Doch auch er kann nicht verhindern, dass sich die Mehrheit immer klarer auf die Seite der Nazis stellt. Gezielt und mit tatkräftiger Unterstützung Hitlers provoziert die Henlein-Partei Unruhen und versucht, die Krise so anzuheizen, dass ein Krieg unvermeidlich scheint. Die Tschechen machen mobil und sind überzeugt, Hitler militärisch aufhalten zu können – aus eigener Kraft und mit Unterstützung der Verbündeten England und Frankreich. Doch der Kampf bleibt aus. Zu groß ist die Friedenssehnsucht in Europa, der Wunsch, nach dem verheerenden Ersten Weltkrieg einen neuen Krieg auf alle Fälle zu vermeiden. Die Alliierten unterzeichnen das Münchner Abkommen. Den Preis zahlen die Tschechen. Ihre gut gerüstete Armee muss kampflos zusehen, wie das Land zerstückelt wird.

Sonntag, 15.02.2009

13:00 Uhr; arte
Eine andere jüdische Geschichte …
Die Geschichte der Juden im Mittelalter im Rheinland ist von Massakern und Verfolgungen geprägt, die stets auf falschen Vorwürfen gegründet waren. Doch trotz dieser schwierigen Beziehungen zu den Christen hat sich das kollektive jüdische Gedächtnis eine besondere Zuneigung für diese Regionen beiderseits des Rheins erhalten. Neben dem gelobten Land Israel vertritt das Rheinland das andere Land, das vielen Juden nahe am Herzen liegt. So nennen sie es „d’Heim“, das Haus.
Diese Geschichte der Zuneigung der Juden zum Rheinland will der Dokumentarfilm erzählen. Es ist eine Geschichte Europas zu einer Zeit spirituellen und wirtschaftlichen Reichtums. In Gesprächen mit den weltweit führenden Spezialisten zu diesem Thema führt der Dokumentarfilm den Zuschauer zurück in die Zeit zwischen 900 und 1550.

19:00 Uhr; arte
Am 3. Februar 2009 wäre Felix Mendelssohn Bartholdy 200 Jahre alt geworden. Violinweltstar Anne-Sophie Mutter stellt – wie bereits im Beethoven- und im Mozart-Jahr – den Jubilar in den Mittelpunkt ihres künstlerischen Wirkens: Sie nimmt alle Werke Mendelssohns für Violine neu auf und geht mit diesem Repertoire auch auf Konzerttournee. Anne-Sophie Mutter spielt in der vorliegenden Sendung das Violinkonzert e-Moll op. 64 im Gewandhaus Leipzig und das Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 49 im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins.

Dienstag, 17.02.2009

00:20 Uhr; ZDF
Alles außer Liebe
Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Shmuli, einem 27jährigen jüdischen, allein erziehenden Vater und der Pakistanerin Amina, die einen Eckladen in Kopenhagen besitzt.
Shmuli Shapiro lebt nach dem Tod seiner Frau Rachel mit seinem fünfjährigen Sohn Taylor bei seinen Eltern. Sehnlichster Wunsch des Baseball- und Joe DiMaggio-Fans ist es, aus dem schäbigen Vorstadt-Beton-Ghetto am Rand von Kopenhagen nach New York auszuwandern. Dort will er in der Nähe des Yankee-Stadions zusammen mit Taylor und seinem Freund Weinberger ein neues Leben beginnen. Um das Geld dafür zusammen zu bekommen, arbeitet er als Wache in einer mit Stacheldraht und Überwachungskameras gesicherten jüdischen Schule. Für die jüdische Tradition seiner Eltern interessiert sich Shmuli nur wenig und deren permanente Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg und der Vernichtung der Juden belastet das Verhältnis zwischen ihnen zusätzlich.

Mittwoch, 18.02.2009

05:00 Uhr; arte
Gaza-Sderot: Das Leben trotz allem
Gaza (Palästina) und Sderot (Israel): Über das Leben von Männern, Frauen und Kindern in diesen zwei Städten an der Grenze zwischen Israel und Palästina erzählen. Von der Realität berichten, so wie sie von den einen und den anderen erlebt wird. Trotz schwerer Lebensbedingungen, der Gefahr von Luftangriffen und Raketenschüssen hören diese Menschen nicht auf zu arbeiten, zu lieben und zu träumen. Zu leben – trotz allem.

22:45 Uhr; ARD
Für Allah und Vaterland
Neue Moscheen in Deutschland
Unverständnis und Streit begleiten die meisten Moscheebaupläne in deutschen Städten. Rund 3,4 Millionen Muslime leben hier, doch für ihre gemeinsamen Gebete gab es in der Vergangenheit oft nur Keller oder Hinterhöfe. Jetzt werden Prachtbauten geplant, neue Großmoscheen für die gesamte Republik. Der größte Bauherr ist der türkische Verein DITIB, der vom türkischen Staat verwaltet wird. Der Verein ist die größte deutsche Muslimorganisation und vereint bundesweit über 880 Ortsgemeinden. Er untersteht der türkischen Regierung in Ankara und plant in Deutschland bis zu 100 repräsentative Moscheen.
Ihren Gemeindemitgliedern bietet DITIB Religion, soziale Kontakte, Sport, Nachhilfeunterricht – und Imame aus der Türkei, die von der Regierung in Ankara bezahlt werden. Der Chef der DITIB Deutschland ist gleichzeitig der türkische Botschaftsrat für religiöse Fragen. Religion und Staat liegen bei DITIB also dicht beieinander, für deutsche Verhältnisse zu dicht, behaupten Kritiker.
Der Verein hat den größten Stimmenanteil in der Islamkonferenz in Berlin und damit entsprechenden Einfluss auf die Zukunft des Islam in Deutschland. Die türkische Regierung auch? Versucht Ankara mit Hilfe von DITIB politischen Einfluss in Berlin und damit in der Europäischen Union zu gewinnen? In der Türkei galt die Trennung zwischen Religion und Staat über Jahrzehnte als wichtigstes Element der Verfassung. Aber seit der Regierungsübernahme der stark religiösen AKP wackelt der türkische Laizismus und droht aufzuweichen. Wird es also gelingen einen unabhängigen deutschen Islam zu entwickeln, am Grundgesetz orientiert, gesetzeskonform, staatsfern und integriert in die Landschaft der deutschen Religionsgemeinschaften? Der Film zeichnet die wichtigsten Fragen und Debatten nach, die sich am Bau der neuen repräsentativen Moscheen entfachen.

23:30 Uhr; ARD
Die Narren und die Nazis
Die Geschichte von Karneval und Fastnacht im Nationalsozialismus gehört zu den verdrängten Kapiteln der Vergangenheit. Das ist erklärlich: Das Verhalten der meisten Vereine ab 1933 ist alles andere als ein Ruhmesblatt. Zivilcourage gegen das neue braune Denken findet man nur selten, dafür aber viele Fälle von eiliger Anpassung und freiwilliger Unterwerfung. Seit dem Machtantritt Hitlers unternehmen die Nationalsozialisten allerhand, um den Karneval ideologisch für ihre Zwecke nutzen zu können. Protest – etwa gegen die vielen judenfeindlichen Maßnahmen – gibt es kaum, Selbstbehauptung erfolgt im Regelfall nur dort, wo es um den Erhalt der organisatorischen Selbstbestimmung des Karnevals geht. Ansonsten biedern sich die Karnevalisten nicht selten an die neuen Herren im Land an, wenn nicht sogar Konsens und gegenseitiges Einvernehmen herrscht.
Die Dokumentation von Frank Gutermuth und Sebastian Kuhn begibt sich auf Spurensuche in den Karnevalshochburgen Köln und Mainz, findet aber auch bemerkenswerte Geschichten von leisem Widerstand in einem Dorf am Rande von Frankfurt und von „echt nationalsozialistischem“ Frohsinn in Nürnberg, der Stadt der Reichsparteitage. Zeitzeugen und Dokumente erinnern an wenige mutige Heldentaten und viele Momente, bei denen das Lachen im Halse stecken bleibt.

Donnerstag, 19.02.2009

16:40 Uhr; arte
Goyta
Mariola, eine junge Polin, sucht in New York ihr Glück. Sie nimmt eine Putzstelle an und findet sich in einem orthodox jüdischen Haushalt wieder. Ihr wird bald klar, dass es sich um Nachfahren polnischer Juden handelt. Die Konfrontation mit diesem Kapitel der polnischen Vergangenheit und eine Überdosis von Ammoniakdämpfen der Reinigungsmittel bringen Mariola aus dem Gleichgewicht. Sie wird ohnmächtig und der Sohn des Hauses soll sie nach Hause fahren. Der reagiert unwillig, da der Beginn des Sabbats naht.

Zusammenstellung: Holger Raak